Ausländische Investitionen in Deutschland auf tiefsten Stand seit 2013

Aktueller Stand

 

Die ausländischen Investitionen in Deutschland erreichten im Jahr 2023 ein historisches Tief seit 2013. Es ist bekannt, dass Investitionen eine wichtige Rolle beim Wirtschaftswachstum spielen. Wenn die ausländischen Investitionen sinken, kann dies zu einem Rückgang der Konjunktur führen und auf lange Sicht zu schwerwiegenderen Folgen für die deutsche Wirtschaft führen. Aber was sind die Gründe für den Rückgang der Investitionen und wie können wir ihn verhindern? In dem Blog-Artikel wird untersucht, welche Faktoren dazu beitragen, dass die ausländischen Investitionen niedrig bleiben und was getan werden muss, um sie zu erhöhen. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung von Regulierungsstandards sowie Reformen des Arbeitsmarktes und des Steuersystems.

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Die Gründe für den Rückgang der ausländischen Investitionen

 

Seit einiger Zeit liegt die Zahl der ausländischen Investitionen in Deutschland auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Gründe hierfür sind vielfältig und es gibt keine einfache Erklärung für den Rückgang. Einige Experten weisen jedoch darauf hin, dass die anhaltenden politischen Unsicherheiten, die zunehmende Verteuerung von Immobilien und die steigenden Kosten für Infrastrukturprojekte wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen haben.

Zwar bleibe Deutschland zweifellos ein starker und wettbewerbsfähiger Standort, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung bei EY, Henrik Ahlers. „Aber auf der Kostenseite hat Deutschland zuletzt deutlich an Attraktivität verloren – gerade für Industrieunternehmen.“

Auch bei Forschung, Entwicklung und digitalen Innovationen seien andere Standorte derzeit besser aufgestellt. „Hierzulande dauert vieles einfach zu lang und ist mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden – ob es nun um Planungs- und Genehmigungsverfahren oder auch den Ausbau der digitalen und der Energie-Infrastruktur geht“, sagte Ahlers.

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Die Folgen des Rückgangs der ausländischen Investitionen

 

Der Rückgang der ausländischen Investitionen in Deutschland hat sich im letzten Jahr als problematisch erwiesen. Experten sagen, dass die Erträge und Arbeitsplätze, die mit diesen Investitionen verbunden waren, einen beträchtlichen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft haben.

Eine Analyse von Daten des Statistischen Bundesamts zeigt, dass die direkte Auslandsinvestition (DAI) im Jahr 2023 um 0,9 Prozent zurückging. Dies stellt den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013 dar. Der größte Rückgang war bei M&A-Transaktionen mit einem Minus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festzustellen.

Diese Entwicklung hat negative Folgen für die deutsche Wirtschaft: Es gibt weniger Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Da ausländische Investoren häufig energieeffizientere Anlagen kaufen als heimische Unternehmen, kann es zu Verlangsamung der Produktivitätssteigerung kommen. Auch steht es schlechter um den Handel mit dem Ausland und die Exporte sinken.

Darüber hinaus ist es schwieriger geworden, neue Technologien ins Land zu holen oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Ohne den Input aus dem Ausland ist es schwieriger für Unternehmerinnen und Unternehmer innovative Ideen umzusetzen und so mehr Beschäftigte anzuziehen.

Frankreich bleibt an der Spitze

 

Spitzenreiter im europäischen Ranking bleibt der Studie zufolge Frankreich, wo die Entwicklung schon seit einigen Jahren deutlich dynamischer verlaufe als in Deutschland. So stieg die Zahl der Investitionsprojekte im Nachbarland im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 1259, nachdem sie 2021 sogar um 24 Prozent zugelegt habe. Dahinter rangiert Großbritannien, wo die Zahl der Projekte allerdings um sechs Prozent auf 929 zurückging.

„Vor allem Frankreich hat Deutschland in den vergangenen Jahren abgehängt“, sagte Ahlers. Präsident Emmanuel Macron habe es geschafft, mit wirtschaftsfreundlichen Reformen eine Dynamik zu entfachen“. Von dieser sei Deutschland derzeit weit entfernt.

Im Gegensatz zur schwächelnden Entwicklung in Deutschland hat die ausländische Investitionstätigkeit europaweit leicht zugenommen. 2022 stieg die Zahl angekündigter Projekte um ein Prozent auf 5962. Die größten prozentualen Gewinner seien Polen, Portugal und die Türkei. Insgesamt wurde das Vor-Pandemie-Niveau aber weiter verfehlt. Die Zahl der Vorhaben lag um sieben Prozent unter dem Wert von 2019. Zur Höhe des Investitionsvolumen wurden keine Angaben gemacht.

Deutschland dennoch ein Top-Standort

 

Allerdings: In einer für die EY-Studie durchgeführten weltweiten Unternehmensbefragung gewinnt Deutschland aktuell deutlich an Attraktivität. Der Anteil der Befragten, die die Bundesrepublik als einen von drei Top-Standorten in Europa bezeichnen, ist im Vergleich zur Vorjahresbefragung von 42 auf 62 Prozent gestiegen.

Frankreich (47 Prozent) und Großbritannien (43 Prozent) liegen deutlich dahinter. „Im vergangenen Jahr waren die Sorgen vor einer akuten Energiekrise und Produktionsausfällen in Deutschland groß“, sagte Ahlers. „Das konnte verhindert werden, und auch die Lieferkettenunterbrechungen, die sich aus dem Krieg in der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland ergaben, wurden relativ schnell bewältigt.“

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